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Ausgründung des Life Science Inkubators startet Crowdfunding‑Kampagne auf Seedmatch

In 2012 gründete Dr. Dr. Tobias Weigl zusammen mit dem Chefarzt der Anästhesiologie des Universitätsklinikums Bonn, Prof. Dr. med. Andreas Hoeft, und zwei weiteren Personen die Bomedus GmbH als Spin off der Uniklinik Bonn. In der nachfolgenden Inkubation am Life Science Inkubator, die durch Mittel des Landes NRW finanziert wurde, entwickelten sie eine Technologie, mit der es gelingt, ein krankhaft verändertes Schmerzempfinden, das sog. Schmerzgedächtnis zu normalisieren. Die Idee entstand durch einen Schicksalsschlag in der Verwandtschaft, welcher bei einem jungen Menschen zur Beinamputation und zu täglichen starken Phantomschmerzen führte. „In meiner Forschungsgruppe an der Universität Bonn, pain reduction, haben mein Team und ich uns bereits mit der Beeinflussung der Schmerzweiterleitung durch elektrische Impulse beschäftigt“, sagt Arzt und Gründer Dr. med. Dr. rer. pol. Tobias Weigl. „Durch den Unfall innerhalb der Familie habe ich aus einer neuen persönlichen Perspektive miterleben müssen, dass die Schmerztherapie oftmals leider unzureichend ist und insbesondere die langfristige Einnahme von schmerzlindernden Medikamenten mit Nebenwirkungen verbunden ist. Dies war ein gewaltiger Motivationsschub, mit SFMS einen wirksamen Baustein zur Schmerztherapie zu entwickeln.“

Mit dem durch das Funding erworbene Kapital möchte die Bomedus GmbH die Erstattungsfähigkeit der wirksamen Schmerztherapie durch die Krankenkassen erreichen. Ab Donnerstag, 18. Juli 2019, 12 Uhr, können Anleger bereits ab 250 Euro die Bomedus unterstützen und durch verschiedene Renditebestandteile – zum Beispiel gewinnabhängige Bonuszinsen oder eine Exit Beteiligung – von der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens profitieren. Gleichzeitig unterstützen sie damit die medizinische Forschung in Deutschland und geben vor allem den vielen Millionen von Betroffenen Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben. Alle Informationen zur Kampagne gibt es auf folgendem Link.

Das Schmerzgedächtnis löschen

Die von Bomedus entwickelte Small Fiber Matrix Stimulation (SFMS)® ist das erste und bislang einzige Therapieverfahren, mit dem A δ Fasern („Schmerzfasern“) nicht invasiv, d.h. ohne Operation, gezielt angesprochen werden können. Bei regelmäßiger Stimulation können die strukturellen Veränderungen, die sich im schmerzverarbeitenden System bei chronischen Schmerzen entwickeln können, normalisiert werden und so eine generelle Schmerzüberempfindlichkeit reduziert werden. Das Verfahren unterstützt somit die aktive, eigenverantwortliche und langfristige Remobilisierung der Patienten – ohne Medikamente. „Wir von Bomedus bieten den fehlenden Baustein der multimodalen Schmerztherapie“, so Christian Bohlmann, Leiter der technischen Entwicklung bei der Bomedus. „Durch viel Grundlagenarbeiten und auch Austausch mit anderen Forschungsgruppen haben wir gemerkt, dass unsere Technologie gezielt die Schmerzfasern elektrisch stimulieren kann. Damit ist uns ein entscheidenden Schritt gelungen: unsere Therapie führt zu einer Neuromodulation, d. h. die chronischen Schmerzen lassen nach oder verschwinden sogar ganz.“ Mittlerweile gibt es sieben verschiedene CE zugelassene und patentierte Bomedus Produkte für verschiedene Körperteile – z.B. für den Nacken, den Rücken, das Knie oder den Ellenbogen.

Über 2.000 Anwender und eine Schmerzreduktion von bis zu 70 Prozent in sechs Wochen

Wie genau funktioniert diese Therapie? „Patienten legen das Schmerzband, ähnlich einer Bandage, an die betroffene Stelle und steuern mithilfe einer Fernbedienung die Impulsstärke“, erklärt Dr. Dr. Tobias Weigl. Über feine Polyamidfäden gelangen niederfrequente Stromreize gezielt an die relevanten Schmerzfasern, die sogenannten Small Fibers, die sich direkt in der obersten Hautschicht befinden. Bei regelmäßiger Anwendung werden nicht nur akute Beschwerden auf ein Normalmaß reduziert, auch das Schmerzgedächtnis wird sukzessive überschrieben. Somit können sich die täglichen Schmerzen spürbar reduzieren und Patienten nach kurzer Zeit ihre Lebensqualität zurückgewinnen. „Wir erachten es als eine medizinische Notwendigkeit, dass unsere Technologie Teil einer jeden Schmerztherapie wird und dass sie jedem Menschen, der sie braucht, unabhängig der finanziellen Situation, durch die Kostenübernahme der Krankenkassen zugänglich gemacht wird“, so Dr. Dr. Tobias Weigl weiter. „Wir sind bereits in Kontakt mit Kostenträgern und dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G BA) zur Aufnahme in den Heil  und Hilfsmittelkatalog. Mit dem zu erwartenden Kapital aus dem Funding wollen wir die dafür noch benötigte Pilotstudie durchführen und so den Weg für eine Kostenerstattung frei machen. “

Über Bomedus

Als Spin off der Universitätsklinik Bonn vertreibt das Medizintechnikunternehmen Bomedus GmbH seit 2012 erfolgreich ein neues Verfahren zur Therapieunterstützung bei chronischen Schmerzen. Einsetzbar ist das zertifizierte Medizinprodukt gegen chronische Schmerzen im Bereich Nacken, oberer und unterer Rücken, Ellenbogen, Knie sowie bei Amputations  und Nervenschmerzen. In den letzten Jahren haben zunehmend auch andere Arbeitsgruppen zum Beispiel an den Universitätskliniken Aachen und Tübingen die Bomedus Technologie zu weiterführenden Forschungszwecken im Bereich der Schmerztherapie verwendet. Leuchttürme in der Schmerztherapie wie etwa die Berufsgenossenschafts Kliniken in Berlin, Frankfurt oder Halle verwenden bereits die Bomedus Technologie im Rahmen einer multimodalen, modernen Schmerztherapie.

Über Seedmatch

Als Deutschlands erste Plattform für Crowdinvesting demokratisiert Seedmatch seit 2011 die Investitionsmöglichkeiten in junge Startups und Wachstumsunternehmen. Bereits ab 250 Euro können nun auch private Anleger vom wirtschaftlichen Wachstum und der Verjüngung der deutschen Unternehmenslandschaft profitieren. Dabei entscheiden die Investoren individuell, welche Geschäftsideen sie fördern. Gemeinsam konnten so knapp 45 Millionen Euro an innovative Ideen und aufstrebende Entrepreneure vermittelt werden.

Über die Life Science Inkubator GmbH (LSI)

Die am Bonner Forschungszentrum caesar ansässige Life Science Inkubator GmbH (LSI) bietet Gründungsinteressierten ein in Deutschland einzigartiges Inkubationskonzept. Innovative Projekte aus den Bereichen Biotechnologie, Pharmazie und Medizintechnik werden in einem frühen Stadium evaluiert und gemeinsam mit der Projektgruppe zur Finanzierungs- und Marktreife entwickelt. Das Inkubationskonzept beruht auf den fünf Säulen Evaluierung, Inkubationsfinanzierung, Projektsteuerung, Personalentwicklung und Transfer in die Unternehmenswelt. Nach erfolgreicher Ausgründung steht mit der LSI Pre-Seed-Fonds GmbH eine eigene Fondsgesellschaft für die Folgefinanzierung zur Verfügung.

Quelle Pressemitteilung